Agiles Arbeiten gesund gestalten

Zehn Daumenregeln zur gesundheitsgerechten Einführung agilen Arbeitens

Worauf es bei der gesundheitsgerechten Einführung und Weiterentwicklung agilen Arbeitens ankommt, fassen die folgenden "Zehn Daumenregeln" zusammen.

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  1. Den eigenen Weg entwickeln

Es gibt nicht „DAS“ agile Arbeiten.
Jede Organisation ist gut beraten, die für sie passende Arbeitsweise zu suchen, zu finden und beständig auszugestalten und weiterzuentwickeln.

Zur Orientierung der daran Beteiligten braucht es stabil-flexible Standards: kein übergenaues Regelwerk, sondern eines, das Anpassungen ermöglicht.

  1. Chancen und Risiken beachten

Agiles Arbeiten ist nicht per se gesundheitsgerecht.
Es birgt beides: Chancen und Risiken. Was davon überwiegt, hängt von den konkreten betrieblichen Voraussetzungen und der Gestaltung ab.

Zur Vermeidung von Risiken sollten Sie die Ausgangslage und Voraussetzungen im Unternehmen vorab untersuchen und auch nach Einführung agilen Arbeitens immer wieder reflektieren.

  1. Inspect and Adapt

Agiles Arbeiten ist Lernen von agilem Arbeiten.

Für gesundes Agiles Arbeiten braucht es Raum und Gelegenheiten zum Erproben, Erfahren, Reflektieren und Anpassen, getreu dem Motto "Inspect und Adapt".

  1. Werte und Prinzipien klären

Agile Werte und Prinzipien (das "Mindset") wirken als stärkendes Wurzelwerk: Sie geben Orientierung und stiften Sicherheit für die agile Entwicklung.

Klären Sie die Werte und Prinzipien, die "Ihrer" agilen Arbeitsweise zugrundeliegen sollen. Geben Sie immer wieder Raum, diese zu überprüfen und anzupassen.

  1. Ressourcen beachten und stärken

Agiles Arbeiten kann Gesundheits- und Motivationspotentiale freilegen, da es wichtige Ressourcen wie Autonomie, Feedback und sozialen Zusammenhalt potenziert.

Schätzen, schützen und stärken Sie die Ressourcen agilen Arbeitens: Schaffen, leben und optimieren Sie Handlungspielräume, regelmäßiges Feedback und einen starken sozialen Zusammenhalt.

  1. Schwierigkeiten anerkennen

Agiles Arbeiten stellt hohe Anforderungen an die Organisation, an die agilen Teams und an jede einzelne Person.

Unterschätzen Sie nicht, dass agiles Arbeiten herausfordernd sein kann. Rechnen Sie mit Widerstand während der Einführung und geben Sie genügend Raum, um Unklarheiten und Ängste aufzulösen.

  1. Agile Werte widerspruchsfrei in der gesamten Organisation leben

Wenn agile Werte und Prinzipien nicht in der ganzen Organisation gelebt werden, führt das zu widersprüchlichen Anforderungen an die Beteiligten und zu dysfunktionalen Handlungen.

Leben Sie einen achtsamen und integrierenden Umgang in der Organisation: Erkennen, benennen und adressieren Sie Widersprüche und Probleme, die beispielsweise zwischen Teams und Fachfunktionen auftreten können.

  1. Agile Rollen klären und leben

Klare agile Rollen und das regelmäßige Überprüfen und Anpassen dieser Rollen unterstützen gesundes agiles Arbeiten.

Agile Rollen sollten geklärt und gelebt werden. Überprüfen Sie diese und passen Sie sie regelmäßig an.

  1. Agile Praktiken konsequent umsetzen! Selbstorganisation fordern und fördern

Die Chancen agilen Arbeitens hängen von der konsequenten Umsetzung agiler Praktiken ab.

Setzen Sie agile Praktiken (wie z.B. Daily Meetings, Reviews und Retrospektiven) konsequent um. Damit dies gewinnbringend gelingt, sollten Sie die agilen Teams in ihrer Selbsorganisation fördern und fordern.

  1. Räume für Beteiligung, Mitbestimmung und Mitgestaltung schaffen

Mit der Einführung von agilem Arbeiten ergeben sich auch neue Anforderungen und Rahmenbedingungen für Mitbestimmung, Beteiligung und betriebliche Interessenvertretung.

Sorgen Sie für Offenheit und Experimentierräume, und schaffen Sie Möglichkeiten für Beteiligung, Mitbestimmung und Mitgestaltung.