Sie haben die Angebote der VBG-Roadmap bereits genutzt?
Geben Sie Ihre Erfahrungen an andere Unternehmen weiter, zum Beispiel im Rahmen einer Veranstaltung zum agilen Arbeiten!
Denn es zeigt sich immer wieder: Unternehmen profitieren von guten Praxisbeispielen. Diese helfen ihnen dabei, sich selbst auf den Weg zu machen.
Sie möchten anderen von Ihren Erfahrungen mit der VBG-Roadmap berichten? Melden Sie sich bei uns!
Wir freuen uns auf Ihre Initiative!
Dr. Monika Keller
040/5146 2572
Monika.Keller@vbg.de
Durchführung im Betrieb
Workshop "Boxenstopp"
Was läuft gut und kann weiter gestärkt werden? Was belastet? Was ändern wir?
Bitte beachten Sie, dass für den erfolgreichen Einsatz des Workshopkonzepts grundlegendes Wissen zu agilem Arbeiten sowie hinreichende Erfahrungen in der Moderation von Workshops und in der Begleitung von Veränderungsprozessen erforderlich sind.
Weitere grundlegende Hinweise zur Nutzung des Präventionsangebots finden Sie hier.
Der Workshop "Boxenstopp" ist eine von drei Workshop-Varianten im Modul 2 "Check-up für die agile Praxis".
Zielsetzung des Moduls 2 ist, die konkrete Praxis des agilen Arbeitens in einem Betrieb/Team auf die gesundheitsgerechte Gestaltung hin abzuklopfen. Die Workshops können demzufolge nur dort angewendet werden, wo bereits fundierte Erfahrungen mit agilen Arbeitsformen gesammelt wurden.
In den Workshops des Moduls 2 wird eine Meta-Perspektive eingenommen: Das Grundprinzip agilen Arbeitens, „inspect & adapt“, wird auf die Arbeitsweise des agil arbeitenden Betriebs/Teams bezogen. Die Gesundheitsförderlichkeit der Praktiken und Routinen des Betriebs/Teams und auch der organisationalen Strukturen und Prozesse sollen reflektiert werden. Aus der Reflexion werden Schritte zur Weiterentwicklung abgeleitet. Die Workshop-Varianten des Moduls 2 variieren in ihren Fragestellungen und Zielgruppen.
Im Workshop "Boxenstopp" wird der Frage nachgegangen, welche Verknüpfungen zu Prozess und Ergebnissen einer bereits durchgeführten Gefährdungsbeurteilung bestehen.
Im Workshop wird zusammengetragen, wie die Umsetzung des agilen Arbeitens in den betreffenden Teams voranschreitet. Es wird danach gefragt, wie reibungsfrei/gesundheitsgerecht sich das agile Arbeiten aus der Sicht jedes einzelnen Teammitglieds darstellt. Ziel ist es, Belastungsfaktoren zu identifizieren. Hebel für Entlastungen werden im Anschluss erarbeitet. Damit wird gleichzeitig das Ziel verfolgt, die betriebliche Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen um spezifische Stressoren und Ressourcen agilen Arbeitens zu ergänzen.
Der Workshop eignet sich für Betriebe, in denen bereits fundierte Erfahrungen mit agilem Arbeiten gesammelt wurden.
Ein möglicher Anlass für die Durchführung des Boxenstopp- Workshops kann aus dem Arbeitsschutz beziehungsweise dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement kommen: So kann beispielsweise in einer Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung deutlich geworden sein, dass in bestimmten Tätigkeitsgruppen, die agil arbeiten, gehäuft gesundheitsbeeinträchtigende Belastungen auftreten.
Oder ein Betrieb möchte Erfahrungen mit agilem Arbeiten in einem Pilotbereich auswerten: Soll das agile Arbeiten weiter ausgerollt werden? Oder müssen zunächst die Rahmenbedingungen für die Umsetzung angepasst werden?
Der Workshop ist als halbtägiges Format (4 Stunden) konzipiert und kann online oder in Präsenz durchgeführt werden. Es nehmen auf freiwilliger Basis Mitglieder von bis zu drei agil arbeitenden Teams teil.
Zur Vorbereitung der Teilnehmenden können Dokumente verteilt werden, aus denen die Ausgangslage für den Workshop hervorgeht – zum Beispiel die Ergebnisse einer vorangegangenen Gefährdungsbeurteilung und/oder der aktuelle Stand von daraus abgeleiteten Maßnahmen.
Ablauf des Workshops "Boxenstopp"
(für Details bitte den jeweiligen Punkt anklicken)
- Einstieg
- Rückblick Gefährdungsbeurteilung: Was ist seitdem passiert?
- Umsetzungsstand und nächste Schritte bei agilem Arbeiten: Wo stehen wir? Was haben wir noch vor?
- Check-up agile Praxis: Was läuft gut? Was belastet?
- Konkrete Maßnahmen und Vereinbarungen: Das wollen wir anpacken…(Gesundheits-Backlog)
- Abschluss und Feedback
Ziele
-
Klärung der Fragen:
- Wie gesund ist das agile Arbeiten im Betrieb?
- Was können agile Praktiker:innen tun, um es zu verbessern?
Ausgangslage / Vorbedingungen
- Betriebe mit fundierten Erfahrungen im agilen Arbeiten
- Bereitschaft, Arbeitsweise zu reflektieren und weiterentwickeln zu wollen
Inhalte
- Input zu potentiellen Belastungsfaktoren bei agilem Arbeiten und möglichen Verbesserungsmaßnahmen
- Bestandsaufnahme zur agilen Praxis mit Check-Bausteinen
- Rückblick Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung
- Status des agilen Arbeitens in den unterschiedlichen Teams
- Konkrete Maßnahmen und Vereinbarungen
Methoden
- Input (Präsentationsfolien)
- Arbeit mit (virtuellen) Metaplan-Wänden
- Priorisierungen von Handlungsfeldern (Mehrpunkt-Abfrage)
Beteiligte
- Agile Praktiker:innen verschiedener Teams und Funktionen
- Vertreter:innen aus Arbeitsschutz (zum Beispiel Sicherheitsfachkräfte, Betriebsärztinnen und -ärzte) und Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM)
Wie läuft das agile Arbeiten bei uns?
Zentrales Element der Workshops im Modul 2 sind die Check- Bausteine agiler Praxis. Es handelt sich um eine Checkliste, die Belastungsfaktoren und mögliche Gesundheitshebel identifiziert.
Die Check-Bausteine agiler Praxis umfassen drei Gestaltungsfelder Transparenz und Selbstorganisation, Arbeitspensum und Kapazitäten und Mindset und Leitplanken und ermöglichen damit eine strukturierte Bewertung agilen Arbeitens. Zu jedem Gestaltungsfeld gehören drei bis vier Themen mit zugehörigen Aussagen, die eine gesundheitsgerechte Umsetzung agilen Arbeitens beschreiben. (Sie lassen sich auf die Kernmerkmale des agilen Arbeitens zurückführen.) Die Aussagen beziehen sich allesamt auf Themen, die prinzipiell durch die Organisation, die Teams oder einzelne Träger agiler Rollen gestaltbar sind. Die Interpretation der Ergebnisse und die Ableitung von Konsequenzen finden gemeinsam mit den Befragten im Rahmen eines Workshops statt. Hier ist es für die Moderation hilfreich, die Kernmerkmale agilen Arbeitens sowie die Folgen der jeweiligen Umsetzung vor Augen zu haben.
Zunächst bewerten alle Workshopteilnehmenden die Aussagen danach, ob sie in ihrer konkreten Arbeit zutreffen (von 1 = trifft überhaupt nicht zu bis 5 = trifft voll und ganz zu). Trifft das nur auf Teile der Aussage zu, oder können direkte Ursachen benannt werden, warum das so ist, sollen die Teilnehmenden Kommentare dazu eintragen. In einer weiteren Spalte soll der Handlungsbedarf dazu (Was ist zu tun?) benannt werden.
Die Abstimmung kann sowohl in Papierform als auch online, zum Beispiel mit einem Online-Abstimmungstool, erfolgen. Die Ergebnisse der Bewertung werden anschließend zusammengefasst: Pro Gestaltungsfeld wird diejenige Aussage mit der geringsten Zustimmung festgehalten. Diese Aussagen und die dazugehörigen Ergänzungen werden im Workshop diskutiert und liefern eine fundierte Grundlage zur Auswahl und Festlegung von Maßnahmen.
Transparenz und Selbstorganisation
Die Umsetzung der wesentlichen agilen Prinzipien ‒ Sichtbarkeit
von Aufgaben sowie Selbstorganisation innerhalb eines Teams ‒
ist wesentlich für ein gesundheitsgerechtes agiles Arbeiten.
Auch die Aufgaben- und Rollenteilung zwischen den agilen Rollen
ist Kernelement gesunder agiler Arbeit. Die Vermischung agiler
Rollen kann von den Betroffenen als überfordernd erlebt werden
und trägt Konfliktpotential.
Arbeitspensum und Kapazitäten – Prioritäten und Fokus
Zu einem gesunden agilen Arbeiten gehört auch der Umgang mit
Überforderung, Störung und Verzettelung im Tagesgeschäft. Die
meisten agilen Arbeitsformen setzen darauf, Aufgabenaufwände zu
schätzen, Prioritäten zu definieren und einen geregelten Umgang
mit Unterbrechungen und hinzutretenden Aufgaben zu finden.
Mindset und Leitplanken
Die Rahmenbedingungen im Betrieb, innerhalb derer agiles
Arbeiten stattfindet, sind für die Gesundheit aller Beteiligten
wesentlich. Das fängt im Top-Management und der
Interessenvertretung an und setzt sich über die Führungskräfte
fort: Fehlt eine gemeinsame Vision, was mit agilem Arbeiten
gemeint ist, und welche Voraussetzungen dafür zu schaffen sind,
führt das zu widersprüchlichen Erwartungen und unklaren
Zielsetzungen. Klar kommunizierte Erwartungen und eindeutige
Leitplanken hingegen vermitteln Orientierung.
Die Check-Bausteine agiler Praxis können auch außerhalb des Workshops eingesetzt werden, beispielsweise zur Ergänzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung.
Download der Word-Datei zu den Check-Bausteinen agiler Praxis
Tabelle mit dem detaillierten Workshopablauf/Moderationsplan zum Download als Word-Datei.
Präsentationsfolien zum Download als Powerpoint-Datei